Plagiat

Plagiate entstehen durch die unbefugte Übernahme bzw. Nachahmung geistigen Eigentums. Plagiate können beispielsweise Produkte, Texte, Melodien oder Bilder sein. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „plagium“ ab, übersetzt: „Menschenraub“.

Marken- und Produktpiraterie

Im Bereich der Warenherstellung wird unterschieden wird zwischen Markenpiraterie und Produktpiraterie. Die Markenpiraterie zeichnet sich dadurch aus, dass nicht zwingend ein Produkt, sondern in erster Linie die kennzeichnende Marke eines Produkts kopiert wird, etwa ein Zeichen, ein Logo oder ein sonstiges Merkmal. Die Produktpiraterie kopiert dagegen bestimmte Waren und vertreibt sie unter einem eigenen – vom Original meist nur leicht abweichenden – Markennamen. In der Industrie bedienen sich Plagiatoren hierfür oft des so genannten Reverse Engineerings: Aufschrauben, Anschauen, Nachbauen.

Mittlerweile hat sich die Marken- und Produktpiraterie weltweit zu einem eigenen Wirtschaftszweig entwickelt, bei dem die Fälscher ihren Profit auf Kosten anderer erzielen. Sie kopieren erfolgreiche, absatzstarke Produkte, ohne eigene Forschung oder eigenes Marketing zu betreiben. Die Folgen sind gesamtgesellschaftlich fatal. Der Wirtschaft entsteht nach Schätzungen der OECD allein durch die internationalen Handelsströme mit Plagiaten jährlich weltweit ein Schaden in dreistelliger Milliardenhöhe.

Qualitative Unterschiede bei der Produktpiraterie

Produktkopien finden sich in allen Qualitäts- und Preisklassen. Hochwertige Produktpiraterie versucht, Produkte bis ins Detail zu kopieren und übernimmt oft sogar einzelne Arbeitsschritte und Original-Materialien. Weniger anspruchsvolle Plagiate verwenden billige Materialien, so dass die Qualität deutlich schlechter ausfällt als beim Original. In diesen Fällen sind die Produkte meistens nicht nur minderwertig, sondern zuweilen auch gesundheitsschädlich. In extremen Fällen – zum Beispiel bei technischen und elektronischen Produkten oder bei Medikamenten und Spielzeug – kann die schlechte Qualität sogar lebensbedrohliche Auswirkungen haben.

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(Stand: November 2011)