Ein-Euro-Jobs

Ein-Euro-Jobs sind sozialversicherungsfreie Beschäftigungen. Das Instrument der „Arbeitsgelegenheit“, wie der Ein-Euro-Job im Sozialgesetzbuch bezeichnet wird, soll Langzeitarbeitslosen eine Gelegenheit zum Arbeiten einräumen. Sie werden für gemeinnützige Tätigkeiten von Wohlfahrtsverbänden oder Kommunen eingesetzt. Diese schaffen die Jobs und erhalten von der Bundesagentur für Arbeit (BA) pauschale Zuschüsse.

Bedingungen

Bedingung ist, dass die Arbeit zusätzlich, im öffentlichen Interesse und wettbewerbsneutral ist. Zusätzlich, damit sie keine regulären Beschäftigungen verdrängt, indem bestehende Arbeitsplätze mit den günstigeren, staatlich geförderten Ein-Euro-Jobbern besetzt werden. Im öffentlichen Interesse, also gemeinnützig, soll sie sein, da die Öffentlichkeit für sie zahlt und einen Gegenwert erhalten soll. Nach dem Gebot der Wettbewerbsneutralität darf keine private Beschäftigung verdrängt durch einen Ein-Euro-Job verdrängt werden, da das Unternehmen mit dem damit verbundenen staatlichen Zuschuss gegenüber anderen bevorzugt würde.
Die Arbeitslosen erhalten einen bis maximal zwei Euro pro Stunde. Anders als bei Mini-Jobs wird dieser Verdienst als Zuschuss zum Arbeitslosengeld II gewährt. Allerdings können Langzeitarbeitslosen, die einen Ein-Euro-Job ablehnen, die Bezüge gekürzt werden.

Auswirkungen auf die Arbeitslosen-Statistik

Wer mehr als 15 Wochen-Arbeitsstunden in einem Ein-Euro-Job tätig ist, wird in der Statistik der BA nicht mehr als arbeitslos geführt. In der Realität fallen die meisten Ein-Euro-Jobber nach wenigen Monaten allerdings wieder zurück in die Arbeitslosigkeit. Kritiker sprechen daher von einer „Schönung“ der Arbeitslosenzahlen.

Kritik am Ein-Euro-Job

Für die Nutzung des Instruments der Ein-Euro-Jobs spricht, dass es ein effektives Mittel zur Überprüfung der Arbeitsbereitschaft von Arbeitslosen sein kann. Dagegen spricht, dass öffentlich geförderte Beschäftigung die Integrationschancen von Arbeitslosen in aller Regel nicht verbessert, da sie zum Beispiel die Suche nach regulären Jobs negativ beeinflusst. Zudem führt eine hohe Anzahl subventioniert Beschäftigter zur Verdrängung der nicht-subventionierten Beschäftigung, indem Unternehmen der Anreiz gegeben wird, die Voraussetzungen für einen subventionierten Arbeitsplatz zu schaffen.