Frauenerwerbstätigkeit

Die Erwerbstätigkeit der Frauen lässt sich an zwei Größen ablesen: der Frauenerwerbsquote und dem Anteil von Frauen an der Beschäftigungsquote. Während erstere angibt, wie viele der Frauen im Erwerbsalter von 15 bis 65 Jahren einer Arbeit nachgehen, betrachtet der Frauenanteil an der Beschäftigungsquote den Prozentsatz, den Frauen an der Gesamtzahl der Beschäftigten ausmachen.

Bedeutung der Frauenerwerbstätigkeit

Weil schon heute viele Wirtschaftsbranchen Probleme haben, für offene Stellen qualifizierte Bewerber zu finden, ist es eine der politischen Zielsetzungen zur Fachkräftesicherung, mehr Frauen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel werden Frauen künftig noch dringender in den Unternehmen gebraucht – und gleichzeitig als Mütter. Die Politik hat zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen Rechtsanspruch auf einen Krippen- oder Tagesmutterplatz eingeführt, der ab 2013 auch für Kinder unter drei Jahren gelten soll.  Bundesweit sollen bis dahin für 35 Prozent aller Kleinkinder in Deutschland Betreuungsplätze geschaffen werden. In den Unternehmen finden unterdessen flexible Arbeitszeitmodelle immer mehr Verbreitung. So gibt es neben der Teilzeitarbeit mit Modellen wie der Telearbeit dank der immer umfassenderen virtuellen Vernetzung die Möglichkeit für Eltern, zu Hause zu arbeiten.

Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern

In Deutschland gleicht sich der Anteil von Frauen und Männern an der Zahl der Erwerbstätigen immer weiter aus. Dabei gibt es jedoch noch immer erhebliche Gehaltsunterschiede, was vor allem auf der Tatsache beruht, dass der Anteil der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, wesentlich höher ist als bei den Männern.

Auch die Qualifizierung der Frauen schließt zu der der Männer auf: Unter den Studienanfängern ist das Geschlechterverhältnis inzwischen nahezu ausgewogen. Damit ist zu erwarten, dass sich der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen verringern wird. Denn bei gleicher Qualifikation, stellt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln fest, verdienen beide Geschlechter beim Start ins Berufsleben gleich. Der Einkommensunterschied ergibt sich dadurch, dass Frauen durch die Familiengründung immer noch häufiger Verdienstpausen haben.

(Stand: Juni 2012)