Kapitalstock

In den modernen Industriegesellschaften hängt die Gütererzeugung ganz wesentlich von der Ausstattung mit dem Produktionsfaktor Sachkapital ab. In diesem Zusammenhang bezeichnet man alle reproduzierbaren, dauerhaften Produktionsmittel im Eigentum der Unternehmen und des Staates als volkswirtschaftlichen Kapitalstock.

Um den Kapitalstock einer Volkswirtschaft statistisch zu erfassen, muss der Wert aller Kapitalgüter zusammengefasst werden. Das so ermittelte Anlagevermögen gliedert sich in Ausrüstungsvermögen (z. B. Maschinen, Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung) und Bauten. Auch die privat nutzbaren militärischen Anlagen (Militärkrankenhäuser, Flugplätze usw.) zählen seit der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 1999 zum Anlagevermögen.

Die Bedeutung des Kapitalstocks lässt sich durch eine Reihe von Kennzahlen charakterisieren. Der Kapitalkoeffizient misst den durchschnittlichen Anteil des Kapitaleinsatzes an der produzierten Gütermenge. Die Kapitalintensität ist Ausdruck für die Kapitalausstattung je Arbeitskraft oder je Arbeitsplatz.

Die Kapitalintensität ist in den vergangenen Jahrzehnten in der Bundesrepublik ständig gestiegen. Dieser relative Mehreinsatz des Kapitals ist auf verschiedene Faktoren wie technischer Fortschritt, Verteuerung der Energie oder Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften zurückzuführen. Auch hohe Arbeitskosten können eine Rolle spielen, da sie die Unternehmen zur Rationalisierung der Produktion veranlassen. (Gg)