Depression
Als Paradebeispiel für eine Deflations-Depressions-Spirale ist ein Blick in die Wirtschaftsgeschichte lehrreich. Im Anschluss an kräftige Aktienspekulationen kam es im Oktober 1929 zum New Yorker Börsencrash ("Schwarzer Freitag"). Im Laufe der folgenden Jahre weitete sich dies zu einer Weltwirtschaftskrise aus. In den Jahren 1929 bis 1932 brachen in Deutschland die Preise stark ein (Deflation), das reale Bruttosozialprodukt sank und es kam zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit auf über 6 Millionen Personen. Damit waren auf den Höhepunkten der Depression in den Wintern 1931/1932 und 1932/1933 gut 30 Prozent der Erwerbstätigen arbeitslos.
In Deutschland wurde die Ausbreitung der Weltwirtschaftskrise durch folgende Gründe ermöglicht: Zum einen war die schlechte konjunkturelle Situation in den Vorjahren - seit Mitte der zwanziger Jahre stagnierte der Konsum, die Investitionen waren rückläufig und die Arbeitslosigkeit stieg an - ein idealer Nährboden für eine tief greifende Depression. Zum anderen schwappte die US-Krise durch den Abzug von amerikanischem Kapital - infolge von Liquiditätsprobleme in den USA nach dem Börsencrash - auf die deutsche Wirtschaft über.
Schließlich reagierte auch die Wirtschaftspolitik in Deutschland falsch: Um die wachsenden Haushaltslöcher zu stopfen und vermeintliche Inflationsgefahren einzudämmen, reagierte die Regierung Brüning Ende 1930 mit den folgenden Maßnahmen. Die Kürzungen der Staatsausgaben, die Steuererhöhungen und die Zinserhöhungen durch die Notenbank wirkten prozyklisch und verschärften die bestehende Konjunkturkrise.