Informationsmanagement
Informationsmanagement heißt, dass in einer Organisation (z.B. Unternehmen) alle internen und externen Informationsangebote und -flüsse geregelt werden. Informationsquellen müssen analysiert, aufbereitet, gesteuert und an allen relevanten Stellen zur Verfügung gestellt werden. Nachdem in den USA 1968 erstmals öffentlich zugängliche Informationsspeicher (Online-Datenbanken) zur Verfügung standen, hat man in Deutschland 1974 damit begonnen, wissenschaftlich-technische Informationen sowie Wirtschaftsinformationen elektronisch aufzubereiten.
1985 registrierte man weltweit über 6.000 Online-Datenbanken, die mit Hilfe des PC über Datennetze wie z.B. das Telefonnetz abgefragt werden konnten. Die Unternehmen waren damit in der Lage, die ständig steigende Informationsflut besser zu beherrschen. Dadurch wurden Informationen zunehmend als Produktionsfaktor anerkannt. Bei konsequenter Nutzung elektronischer Fachinformationen können Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Entwicklungszeiten produktiver gestalten. So werden z.B. durch die strategische Nutzung von Patentinformationen teuere Doppelentwicklungen und Fehlentscheidungen vermieden.
Die frühzeitige Kenntnis über Veränderungen der Märkte und Informationen über Wettbewerber hilft notwendige eigene Entwicklungsmaßnahmen richtig zu steuern und zu forcieren. Das Informationsmanagement beherrscht die ständig steigenden Informationsmengen, schafft Transparenz, besorgt und verteilt gezielt die richtigen Informationen.
Informationen aus z.B. Online-Datenbanken kann man sich einmal über externe Vermittler besorgen, die sich in den entsprechenden Quellen und Inhalten auskennen. Zunehmend gehen die Unternehmen aber auch dazu über, interne Informationsvermittlungsstellen aufzubauen und darüber den Informationsbedarf zu analysieren, die Information zu beschaffen, aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen.
Durch das Internet ist das Informationsmanagement noch mehr gefordert, die exponentiell gestiegene Informationsflut sinnvoll zu beherrschen. Wenn das Internet mehr Transparenz und Übersichtlichkeit bietet, verlagert sich das Informationsmanagement von zentralen Stellen hin zum einzelnen Mitarbeiter. Er wird zum eigenen Informationsmanager.
Information hat aber nur dann für ein Unternehmen einen Mehrwert, wenn man sie in nutzbares Wissen als Entscheidungsgrundlage für unternehmerische Prozesse umsetzt. Heute ist ein ganzheitliches Informationsmanagement durch das Thema Wissensmanagement gekennzeichnet. Wissensmanagement heißt, die Erkenntnisse und Erfahrungen der Mitarbeiter als äußerst wertvolles Potenzial in den Unternehmen anzusehen und allen relevanten Stellen zur Verfügung zu stellen.(TE)