Konjunktur

Die Schwankung der Wirtschaft, also das Auf und Ab, nennt man Konjunktur. Gemessen wird sie als Bruttoinlandsprodukt – das ist der Wert aller in einem Jahr produzierten Güter und erbrachten Dienstleistungen. Die Konjunktur folgt einem typischen Muster, dem Konjunkturzyklus. Er lässt sich grob in vier verschiedene Phasen einteilen, deren Übergänge fließend sind.

1. Konjunkturtief

Die Wirtschaft liegt am Boden. Die Betriebe sind nicht ausgelastet. Kaum jemand investiert – obwohl die Zinsen niedrig sind. Die Arbeitslosigkeit ist tendenziell hoch und die Menschen halten ihr Geld zusammen. Der Konsum stockt.

2. Aufschwung

Die Unternehmen produzieren wieder mehr und stellen Mitarbeiter ein. Die Grundstimmung in der Wirtschaft wird besser, die Menschen geben wieder mehr aus. Gleichzeitig steigen langsam die Preise.

3. Boom

In der jetzt folgenden Phase brummt die Wirtschaft. Fabriken produzieren am Anschlag, es herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Das Niveau der Löhne und Gehälter ist hoch – ebenso wie das der Zinsen und der Inflation.

4. Abschwung

Irgendwann kippt  jedoch die Stimmung. Nachfrage, Produktion und Gewinne sinken. Arbeitnehmer müssen entlassen werden, weil die Unternehmen weniger Aufträge bekommen. Die Wirtschaft befindet sich in der Rezession.

Dank dieser Muster im ständigen Auf und Ab der Wirtschaft ist es möglich, den Verlauf der Konjunktur grob vorherzusagen. Darauf haben sich einige Ökonomen spezialisiert. Sie achten besonders auf Indikatoren einer wirtschaftlichen Entwicklung, etwa Auftragseingänge, Lagerbestände oder Stimmungsbarometer. Zu den in Deutschland wichtigsten Indikatoren gehört der Geschäftsklima-Index des Münchner Ifo-Instituts. Für ihn werden Industrie-, Bau-, und Handelsunternehmen nach ihrer wirtschaftlichen Lage und ihren Erwartungen befragt.

Quelle: AKTIVonline, Michael Stark