Sharing Economy
Private oder kommerzielle Anbieter verleihen oder teilen Güter über webbasierte Plattformen, und zwar teils entgeltlich und teils unentgeltlich. Grundsätzlich ist das Prinzip des Teilens und Verleihens zwar nicht neu: Bibliotheken gab es schon in der Antike und Mitfahrzentralen helfen seit Jahrzehnten dabei, Reisekosten zu sparen. Doch erst dank dem Internet und vor allem seiner mobile Nutzung via Smartphone hat sich aus dieser Idee die Sharing Economy als neue Wirtschaftsform mit lukrativen Geschäftsmodellen entwickelt.
Man kann unter zwei Geschäftsmodellen der Sharing Economy unterscheiden:
Das Modell „Verleihen“, auch B2C (Business to Consumer)
Der Eigentümer des zu vermietenden Guts betreibt gleichzeitig auch die Plattform, über die Kunden das Angebot nutzen können. So funktionieren beispielsweis die Carsharing-Firmen Car2go und DriveNow. Oft richtet sich das Angebot an private Kunden. Zielt es auf Firmenkunden, wie zum Beispiel die Vermietung von Coworking-Spaces, also von Arbeitsplätzen, spricht man vom B2B-Geschäft (Business to Business).
Das Modell „Teilen“, auch P2P (Peer to Peer für „von Gleich zu Gleich“)
Eine Plattform vermittelt zwischen Angebot und Nachfrage und schafft die Rahmenbedingungen für Vertragsabschlüsse, tritt aber nicht als Anbieter auf, verkauft also keine eigenen Güter. Das Angebot selbst kann entweder kostenlos oder gegen Entgelt erfolgen. Beispiele für unentgeltliches Teilen sind Couchsurfing und Wikipedia. Kostenpflichtig sind Airbnb und der Taxidienst Uber.
Ökonomische Vorteile
Das steigende Angebot der Sharing-Economy hängt mit bestimmten ökonomischen Vorteilen zusammen:
Geringe Transaktionskosten: Dank ausgefeilter Filter- und Suchfunktionen lassen sich passende Angebote in Sekundenschnelle finden. Außerdem lassen sich Preise leichter vergleichen als zu Zeiten ohne das Internet. Bewertungssysteme machen es einfacher, die Qualität der Angebote und der Anbieter zu beurteilen, und standardisierte Bezahlungsmethoden etwa über Kreditkarte oder Paypal.
Größenvorteile: Zwar erfordert der Aufbau von Sharing-Portalen zunächst einiges an Investitionen, zusätzliche Nutzer, wie Anbieter und Kunde, verursachen jedoch kaum zusätzliche Kosten. Deshalb gilt für die Plattformen: je größer, desto besser. Das ist sowohl lukrativ für den Betreiber, als auch für Nachfrager und Anbieter, dass der Kundenkreis und die Angebote sich vergrößern. Aus diesem Grund ist der Zugang zu den Vermittlungsportalen zumeist kostenlos. Stattdessen finanzieren sich die Portale häufig über Provisionen bei Vertragsabschluss.