Gaming erzielt Umsätze in Milliardenhöhe

Unternehmen und Markt

Sekundarstufe I + II

Hintergrundtext
27.09.2022
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Jedes Jahr aufs Neue vermeldet die Gamesbranche Rekordumsätze. Lange Zeit waren Hardware-Verkäufe die stärkste Einnahmequelle, doch mittlerweile fließt in einem anderen Marktsegment das meiste Geld.

Zocken am Computer oder an der Konsole – in Deutschland greifen laut dem Fachverband der Branche rund 59 Prozent der Menschen zwischen sechs und 69 Jahren zumindest gelegentlich zu Controller, Maus und Tastatur. Auch zur Gamescom, der größten Messe für Games aller Art, strömten in diesem Jahr wieder Hunderttausende Besucher.

Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie konnten die Gaming-Begeisterten auf der diesjährigen Gamescom wieder in Köln vor Ort neue Spiele ausprobieren und sich in der Community austauschen. Der Beliebtheit von Computer- und Videospielen tat die Pandemie keinen Abbruch. Im Gegenteil: Bei zeitweise geschlossenen Sportanlagen, Kinos und Bars wendeten sich viele Menschen dem Gaming als neue Freizeitbeschäftigung zu.

Dementsprechend befindet sich die Gamesbranche im Dauerboom und vermeldet immer neue Rekordumsätze. Im Jahr 2021 nahm der Sektor weltweit schätzungsweise 180 Milliarden Dollar ein. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt Ungarns.

Knapp mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes wird in China und den USA generiert. Innerhalb der EU ist Deutschland der umsatzstärkste Markt, auch hierzulande findet die Begeisterung für Computer- und Videospielen kein Ende (Grafik):

Der Umsatz der deutschen Gamesbranche stieg im Jahr 2021 auf fast 9,8 Milliarden Euro. Das waren rund 17 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2020.

Stärkste Einnahmequelle der Branche sind die In-Game-Käufe – gegen Geld können Gamer innerhalb eines Spiels beispielsweise neue Charaktere und Fähigkeiten erhalten, aber auch schneller und einfacher Erfolge erzielen. Der Umsatz durch solche Käufe hat sich zwischen 2019 und 2021 fast verdoppelt und belief sich im vergangenen Jahr bereits auf 43 Prozent des Gesamtmarktes. Dem Umsatz mit Verkäufen von Hardware wie Spielekonsolen oder GamingPCs, über viele Jahre hinweg Spitzenreiter, bleibt inzwischen nur noch Platz zwei.

Zunehmend reagieren Konsolenhersteller auf die Branchentrends und passen ihre Finanzierungsmodelle an. So führen sie beispielsweise gebührenpflichtige Abonnements ein, die den Nutzern den Zugang zu Spiele-Mediatheken ermöglichen. Die Umsätze damit machen bislang aber nur einen kleinen Teil des Gesamtmarktes aus.

Dieser Artikel erschien zuerst auf iwd.de